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Anna-Siemsen-Berufskolleg
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Fax 05221 132949

Abschied von Ursula Hasse-Dresing

Neue Westfälische

Nachruf: Die langjährige Leiterin des Anna-Siemsen-Berufskollegs und Vorkämpferin für die Versöhnung mit Polen starb im Alter von 87 Jahren

K r e i s  H e r f o r d (hab). In ihrem 87. Lebensjahr ist bereits Mitte September die langjährige Leiterin des Anna-Siemsen-Berufskollegs, Ursula Hasse-Dresing, gestorben. Als reformfreudige Pädagogin und Vorkämpferin für die Versöhnung von Deutschen und Polen hat sie Spuren hinterlassen.

Aus Hamburg war die 1929 in Landsberg an der Warthe geborene und 1945 aus ihrer Heimat vertriebene Brandenburgerin in den Kreis Herford gekommen. Ursula Hasse hatte nach dem Abitur den Beruf der Handweberin erlernt, Pädagogik studiert und an mehreren Berufsschulen gearbeitet.

Jetzt übernahm sie, für 21 Jahre, 1970 die Leitung der "allgemein-gewerblichen, hauswirtschaftlichen und sozialpädagogischen Schule" des Kreises Herford, für die sie später den Namen Anna-Siemsen-Berufskolleg durchsetzte.

Es waren Jahre des Umbruchs des berufsbildenden Schulwesens und Hasse-Dresing gestaltete ihn mit: Eine lebhafte, energische, oft ansteckend fröhliche Pädagogin, die die Notwendigkeit der Erneuerung der Berufsbildung erkannte und ihren Handlungsspielraum überzeugend ausfüllte. Zahlreiche neue Bildungsgänge, Teilnahme an EU-Projekten und 1982 der Einstieg in den großen Kollegschulversuch des Landes NRW verdeutlichen ihre Energie.

"Von dem Geist, den sie an diese Schule gebracht hat, profitieren wir noch heute", sagt 25 Jahren nach ihrem Ausscheiden ihre Nach-Nachfolgerin Doris Römer.

Ihr zweites großes Lebensthema wurde die Versöhnung mit den polnischen Nachbarn. Die von ihr geführte Bundesarbeitsgemeinschaft Landsberg/Warthe ging einen anderen Weg als die meisten Vertriebenenverbände. Die Sozialdemokratin stellte Themen wie Austausch, Städtefreundschaft und ein möglichst vielfältiges Miteinander in den Vordergrund. Dafür lernte sie selbst Polnisch.

Ursula Hasse-Dresing hat zahlreiche Ehrungen erfahren: Großes Bundesverdienstkreuz, Ehrenbürgerschaft der Stadt Gorzow, Heiko-Ploeger-Preis Herford. Wichtiger für sie waren die persönlichen Freundschaften mit polnischen Bewohnern ihrer Heimat.

Ihren Lebensabend verlebte sie lange Zeit in Vlotho. Nach dem Tod ihres Mannes Heinz Dresing zog sie 2010 nach Travemünde, wo sie recht zurückgezogen lebte. Am 16. September ist sie gestorben.

Neben ihrem Ehemann wird ihre Urne am 5. Oktober auf dem städtischen Friedhof in Vlotho beigesetzt. Die Trauerfeier beginnt um 11 Uhr.

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