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Herforder Spuren in ganz Europa

NW 28.04.2018

Sharing Heritage Projekt: In den kommenden Wochen reisen vier Schülergruppen an Orte, die auf unterschiedliche Weise mit der mittelalterlichen Werrestadt und den "Frouwen von Herford" verbunden sind

Von Ralf Bittner

 

Herford. Bereits am 6. Mai wird eine aus sechs Schülern und zwei Lehrerinnen vom Anna-Siemsen-Berufskolleg und vom Elisabeth von der Pfalz-Berufskolleg bestehende Kundschaftergruppe zu einer fünftägigen Reise nach Frankreich aufbrechen. Ziel ist Soissons, wo sich die Gruppe mit der Heiligen Pusinna und dem Mutterkloster des Herforder Stifts beschäftigen wird.

Die Gruppe ist eine von vier Kundschaftergruppen, die im "Jahr des Europäischen Kulturerbes 2018" beim Sharing-Heritage-Projekt "Ungewöhnliches Mittelalter" zu Orten in Europa aufbrechen werden, die im Mittelalter mit Herford verbunden waren. Sie werden noch nach "Herforder Bezügen" suchen, Kontakte knüpfen und ihre Ergebnisse auf dem Stiftstag vorstellen.

Zwei weitere Reisen waren von Anfang an als Teil des Projektes geplant. Vom 29. Mai bis zum 2. Juni wird eine aus zehn Schülern und Lehrerinnen bestehende Gruppe vom Ravensberger Gymnasium, Friedrichs-Gymnasium und Wilhelm-Normann-Berufskolleg nach Island aufbrechen. Thema hier ist Islands erster Bischof Ísleifur Gissurarson, der vor 1056 in Herford ausgebildet worden war. 

Nach England führt es eine zwölfköpfige Reisegruppe der Ernst-Barlach- und Otto-Hahn-Realschule vom 4. bis zum 8. Juni. In York wollen sie sich mit dem Wirken des Stiftsgründers Waltger beschäftigen, der dort Inspiration durch den Heiligen Oswald und dessen Reliquien fand, die er nach Herford gebracht haben soll. 

Zusätzlich zu den drei Exkursionen werden drei von einer Lehrerin begleitete Schülerinnen des KMG vom 28. bis 30. Mai sich auf die Spuren der Namenspatronin ihrer Schule Mathilde begeben und die mit ihrem Leben verbundenen Orte Nordhausen, Wendhusen und Quedlinburg bereisen.

Überrascht vom großen Interesse der Schüler an dem vom Geschichtsverein mit Fördermitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien initiierten Projektes freut sich Jeannine Gehle, die das Projekt für den Verein koordiniert, dass vor allem das Engagement der Schulfördervereinen die Teilnahme von deutlich mehr Schülern als ursprünglich vorgesehen ermöglicht.

Die Reisegruppen bereiten sich selbst vor und sind auch bereits dabei, Ideen für die Präsentation am Stiftstag zu entwickeln. Um den Schülern historisches Rüstzeug mit auf den Weg zu geben, hatte der Geschichtsverein den Historiker und Leiter des Museums in der Kaiserpfalz Paderborn, Martin Kroker, zu einem Vortrag in die VHS eingeladen. In seinem Vortrag "Über Grenzen hinweg. Austausch, Veränderungen und kulturelles Erbe im Europa der Karolingerzeit und in Herford" berichtete er von den Herforder Stiftsfrauen und ihren politischen, kirchlichen und kulturellen Kontakten.

Die "Frouwen von Herford" waren europaweit vernetzt und nutzten ihre starke Stellung in Reich und Kirche in vielfältiger Weise. Die Bedeutung der mittelalterlichen Frauenstifte ist in der öffentlichen Wahrnehmung, aber auch in der Forschung lange gering geschätzt worden.

Alle Gruppen haben einige fest geplante Stationen und Raum, um vor Ort eigene Ideen umsetzen zu können. So wird die Frankreich-Gruppe eine Nacht in einem Kloster verbringen, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie das Klosterleben aussieht. Die Englandgruppe überlegt, einen Blog einzurichten, um schon während der Reise im Internet davon berichten zu können. Ulrika Gehring vom Friedrichs-Gymnasium staunt, dass Herfords Kontakte im Mittelalter sogar bis Island reichten: "Frankreich und England erwartet man ja vielleicht, aber die Verbindung nach Island hat mich sehr überrascht", sagt sie. "Ich bin gespannt, ob es noch Spuren gibt und zu erfahren, ob die Isländer davon überhaupt wissen.

Großes Interesse am Geschichtsprojekt: Mathias Polster (v. r.) und Bernhard Farecki vom Herforder Geschichtsverein mit dem Referenten Martin Kroker und einigen der teilnehmenden Schüler vor dem Vortrag in der Volkshochschule. Foto: Ralf Bittner

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