Begabte Kinder richtig fördern

Herford(HK). Jedes Kind ist anders und jedes Kind bedarf individueller Begleitung und Förderung – auch besonders begabte Kinder. Um Vorurteile und Fakten zum Thema Hochbegabung und die Möglichkeiten der Förderung ging es in einem Projekt am Anna-Siemsen-Kolleg.
Damit angehende Erzieher Sicherheit im Umgang mit hochbegabten Kindern und ihrer Förderung gewinnen, bot das Berufskolleg einen Kurs mit dem Titel »Kleine Kinder – große Begabung – Ungleichen gleich gerecht werden« an. 20 Berufspraktikanten lernten anhand praktischer Beispiele, wie hochbegabte Kinder im pädagogischen Alltag begleitet und deren Potenziale gefördert werden können. Der besondere Schwerpunkt lag im Bereich des Verstehens dessen, was Hochbegabung ist, des Erkennens von Hochbegabung im frühen Kindesalter und der individuellen Förderung. Anhand erprobter Beispiele aus der Praxis haben die Teilnehmer Anregungen und Impulse für eine individuelle und begabungsorientierte Arbeit mit Kindern erhalten.
Eine Hospitation im Familienzentrum Kita Maiwiese, wo seit 15 Jahren Kinder mit besonderen Begabungen gefördert und begleitet werden, bildete den Abschluss des Differenzierungskurses. Der Schwerpunkt der Hospitation lag im Bereich der Gestaltung von Zusatzangeboten für hochbegabte Kinder, der Elternarbeit, der Bedeutung des Raumes als »Dritter Erzieher«, der Auswahl von Materialien und der Projektarbeit.
Kursleiterin Malgosia Lademann-Böhmer hatte sich das Ziel gesetzt, diesem Differenzierungskurs nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern die angehenden Erzieher für die Bedürfnisse besonders begabter Kinder zu sensibilisieren. »Im Sinne einer inklusiven Erziehung und Bildung ist es besonders wichtig, den Blick pädagogischer Fachkräfte bereits während ihrer Ausbildung auch auf den Bereich der Förderung hochbegabter Kinder zu richten«, sagt Malgosia Lademann-Böhmer. Akzeptanz und eine offene und vorurteilsfreie Haltung allen Kindern gegenüber seien die Grundlagen für eine optimale Begleitung und würden für alle Kinder gelten. Karin Erdbrügger, die Bereichsleiterin für Erzieher des Anna-Siemsen-Berufskollegs sprach vom guten Ergebnis des Differenzierungskurses und freute sich über das große Interesse der Berufspraktikanten.
Dieses Zusatzangebot des Berufskollegs wurde durch die finanzielle Unterstützung der Familie-Osthushenrich-Stiftung möglich. Der Geschäftsführer der Stiftung Dr. Burghard Lehmann, lobte die Initiative der Schule, die seit mehreren Jahren dieses Angebot ermöglicht und freute sich über den erfolgreichen Abschluss des Projekts.