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Anna-Siemsen-Berufskolleg
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ABI am BK? Na Kla!

Westfalenblatt 30.11.2017

Thomas Klüter

Bünde (BZ). »Viele Menschen wissen gar nicht, dass man am Berufskolleg die Allgemeine Hochschulreife machen kann«, sagt Schüler Bastian Rabisch. »Die denken, hier gibt es nur das Fach-Abi.« Um mit diesem Vorurteil aufzuräumen und ein bisschen Werbung für die eigenen Schulen zu machen, trafen sich jetzt elf Abiturienten der berufsbildenden Schulen. Fünf davon gibt es im Kreis Herford: das Anna-Siemsen-, das Friedrich-List- und das Wilhelm-Normann-Berufkolleg in Herford, das August-Griese-Berufskolleg in Löhne und das Erich-Gutenberg-Berufskolleg in Bünde.

Mehr als 500 Schüler sind zur Zeit an diesen Schulen, um ihre Allgemeine Hochschulreife zu erlangen und um gut auf das berufliche Leben oder ein Studium vorbereitet zu sein. »Ich habe mal ein Praktikum bei der Stadt Bünde gemacht«, erzählt Philipp Rutenkröger, Abiturient am Erich-Gutenberg-Berufskolleg. »Da haben mir viele gesagt, dass sie gerne Schüler von berufsbildenden Schule nehmen, weil die auch Praxiserfahrung haben.« Sina Radert aus Bünde berichtet Ähnliches: »Eine Freundin von mir ist vom Berufskolleg an die Uni gegangen und meinte, sie hätte Vieles schon gewusst, was die anderen erst Lernen mussten.«

Genau genommen würden die Berufskollegs ein »Abitur plus« anbieten, sagt Annegret Deimel, Bereichsleiterin am Wilhelm-Normann-Berufskolleg. Die Schüler schreiben wie alle Gymnasiasten auch das Zentral-Abitur, und sie sammeln praktische Erfahrungen in der Wirtschaft, bei Auslands-Praktika oder in einer dualen Ausbildung. Das öffnet Türen, das qualifiziert für die Arbeitswelt.

Zudem seien die Berufskollegs sehr gut ausgestattet und auch bei der Digitalisierung weiter als städtische Schulen, betont Jürgen Schultefrankenfeld, Oberstufenkoordinator am Friedrich-List-Berufskolleg. Durch die etwas geringere Auswahl an Fächerkombinationen entstünde kaum Leerlauf, sagt Selina Arcak, Abiturientin am Wilhelm-Normann-Berufskolleg: »Wenn ein Lehrer krank ist, vertritt ihn einer unserer anderen Lehrer und wir machen weiter im Stoff.« Besonders ist die Möglichkeit auf das Abitur für ältere Schüler. »Ich habe schon eine Ausbildung hinter mir«, sagt Bastian Rabisch. »Und hier hieß es dann: wir freuen uns, dass Du da bist.«

WB 30.11.17

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