Ein Tag des Gedenkens und der Vergebung
Herforder Kreisblatt Nr. 30 vom 05.02.2016
Herforder Delegation zu Gast in der Partnerstadt Gorzów
Herford (HK). Den »Tag des Gedenkens und der Vergebung« haben eine Delegation aus Herford und Vertreter der Partnerstadt Gorzów-Wielkopolskie, der ehemaligen Stadt Landsberg an der Warthe, gefeiert. Am 30. Januar 1945 begann jener Geschichtsabschnitt, in dem die deutsche Bevölkerung aus Westpolen vertrieben und durch eine zwangsweise umgesiedelte polnische Bevölkerung »ersetzt« wurde. Gemeinsam mit ehemaligen Landsbergern und Vertretern der Stiftung Brandenburg und Vertretern der Stadtverwaltung Gorzów legten Hartmut Golücke, stellvertretender Landrat des Kreises Herford, und Andreas Rödel, stellvertretender Herforder Bürgermeister, an einer Gedenktafel im Kopernikus-Park und auf dem Soldatenfriedhof Kränze nieder. Im Kopernikus-Park wurde zudem ein Gedenkstein für Ursula Hasse-Dresing eingeweiht. Sie war die Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Landsberg und hat in Herford als Leiterin des Anna-Siemsen-Berufskollegs gearbeitet.
Seit 1995 besteht zwischen Herford und Gorzów eine lebendige Verbindung mit gegenseitigen Besuchen und gemeinsamen Projekten. So pflegen seit Jahren zwei Schwimmvereine einen regelmäßigen Austausch. Zudem kommen in jüngster Zeit das Orkiestra Filharmonii Gorzówskie und die Nordwestdeutsche Philharmonie zu Konzerten sowohl in Gorzów wie auch in Herford zusammen. Darüber hinaus sollen weitere Projekte entstehen. Doris Römer, Leiterin des Anna-Siemsen-Berufskollegs, nutzte den Aufenthalt in Gorzów, um erste Ideen einer neuen Schulkooperation zu erörtern.