Grenzenlos Tragbares auf dem Laufsteg
Neue Westfälische
"Unlimited": Modenschau des Anna-Siemsen-Berufskollegs im Stadttheater
VON RALF BITTNER Herford. Für die Abschlussklasse des Ausbildungsgangs zur Bekleidungstechnischen (BTA21) Assistentin am Anna-Siemsen-Berufskolleg ist sie Höhepunkt und Abschluss der Ausbildung zugleich, für Freunde, Verwandte und Modebegeisterte ein gern wahrgenommener Pflichttermin: die jährliche Modenschau im Stadttheater.
"Unlimited" lautete dieses Mal das Motto. Die Abendkleider, die in diesem Jahr von der Renaissance inspiriert waren, bilden den von den knapp 500 Zuschauern umjubelten Höhepunkt des Abends. Doch nicht nur individuell sind die 18 angehenden BTAs im Abschlussjahrgang fähig, sich ein festliches Kleid auf den Leib zu schneidern, sondern auch die Arbeit im Team, wie sie später im Berufsleben gefordert wird, wird trainiert. Fünf Kollektionen mit den Themen "Bloody Vein", "Bauhaus", "Flos Aestas", "Jemukagami" und "Pyrrhule-Pyrrhula" entstanden in einer umfangreichen fächerübergreifenden Gruppenarbeit. Zu sehen sind klare Linien, Floral-Verspieltes oder Sommerlich-Leichtes. Versprühen Kollektionen und Festroben den Flair von Catwalks der großen Modemetropolen, geht es in der Ausbildung doch auch - und vor allem - um das Handwerk. So zeigen die Kollegiatinnen der Unterstufe (BTA41) experimentelle Arbeiten aus der Kennenlernphase, verspielt-bunte Ergebnisse ihrer Experimente in Sachen Gestaltung oder nach verschiedenen Vorgaben gefertigte Röcke.
Mit dem Thema Jeans beschäftigte sich die Mittelstufe (BTA31), aber auch mit zwei Themen, die nicht sofort ins Auge springen: dem Futter als kreativem Accessoire und dem Thema Recycling und Ressourcenschonung. Beides inspirierte zu fantasievollen Entwürfen. Zum Thema Ressourcenschonung hatte es im Unterricht Informationen von einer Mitarbeiterin des Ökomodelabels "Hess Natur" gegeben. Die im Theater gezeigten Entwürfe entstanden durchweg aus gebrauchter Kleidung. Die BTA21 war mit rund 30 Schülerinnen und drei Schülern gestartet. Die 18, die durchhielten, verlassen die Schule mit der Zukunft im Blick, schließen Ausbildungen etwa zur Maßschneiderin oder ein Studium an. Das kann auch fachfremd sein, etwa im Wirtschaftsingenieurswesen.