Passwort vergessen?

Benutzername und Passwort:
Benutzen Sie die gleichen Zugangsdaten wie bei der Anmeldung im Intranet des ASB.

Stunden- und Vertretungsplan

Anna-Siemsen-Berufskolleg
Hermannstraße 9
D-32051 Herford

Fon 05221 132900
Fax 05221 132949

P.A.R.T.Y. = Prevent alcohol and risk related trauma in youth Don’t risk your fun!

Am 23.11.2017 besuchten wir, die FOS G62 (Fachoberschule für Gesundheit und Soziales) des Anna-Siemsen-Berufskolleg in Herford, gemeinsam mit unserer Klassenlehrerin Annette Huck und Frau Songül Mazaca als Begleiterin, das Präventionsprogramm P.A.R.T.Y. des Johannes Wesling Klinikums in Minden. Kernstück des Programms für Jugendliche ist die Vermeidung von Unfällen durch Alkohol, Handybenutzung und Drogen am Steuer. Gerade die 18-23-Jährigen weisen die höchste Unfallrate im Straßenverkehr auf, sodass wir, die wir in der Unterstufe das Thema aus der Sicht der Pflegenden innerhalb unseres Jahrespraktikums kennengelernt haben nun in der Oberstufe auch die Sicht der betroffenen Unfallopfer, uns bewusstmachen wollen.

So fuhren wir also mit dem Bus von der Berufsschule nach Minden, wo uns der Oberarzt Dr. Chotta von der Unfallchirurgie in Empfang nahm und uns über Fehlverhalten im Straßenverkehr durch Alkoholkonsum und Handy Benutzung anschaulich informierte. Danach begrüßte uns Professor Dr. Zeichen, der uns Videos und Bilder zum Thema auf der Leinwand zeigte und uns auch noch einmal eindringlich auf die Folgen eines Unfalls durch Unachtsamkeit und Leichtsinn im Straßenverkehr auf das gesamte folgende Leben eines Patienten hinwies. Besonders das eindrucksvolle Video eines schreienden, schwerverletzten Mädchens, welches durch einen Unfall durch Handybenutzung im Auto eingeklemmt war, verursachte bei uns große Betroffenheit.

Anschließend kam ein Polizeibeamter, der mit uns einige Versuche mit Promillebrillen (diese symbolisieren die Sichtweise einer alkoholisierten Person) durchführte wie z.B. das Aufschließen eines Fahrradschlosses oder einfach nur auf blaue Punkte auf dem Fußboden zu treten. Wir stellten fest, wie schwierig das war und wieviel schwieriger es wurde, je mehr Promille eine Person im Blut hat.

Nach diesen Versuchen wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt, die in unterschiedlicher Reihenfolge die verschiedenen „Stationen“, die ein Unfallopfer im Klinikum durchläuft, anschauen konnten wie z.B. Rettungswagen, Schockraum, Intensivstation und Normalstation.

Zuerst ging es mit Gruppe 2 und Dr. Chotta nach draußen vor die Notaufnahme, wo eine Sanitäterin mit ihrem Rettungswagen schon auf uns wartete. Hier mussten wir eigenständig eine/n Mitschüler/in versorgen.  Vier weitere von uns wurden zum Rettungshelfer und legten das Opfer auf eine Trage. Vorsichtig wurde eine Halskrause angelegt, dann der Patient mit Gurten komplett fixiert und schließlich in den Rettungswagen geschoben. Hier erklärte die Sanitäterin noch viele Funktionen, die ein Rettungswagen in sich birgt.

Weiter ging es nun in den Schockraum. Dort wurde uns deutlich gemacht, wohin die Patienten direkt nach dem Eintreffen in die Klinik zur Untersuchung gebracht werden. Wieder legte sich einer von uns auf die Untersuchungsliege und wurde sofort von Dr. Chotta an das EKG angeschlossen. Gleichzeitig wurden zwei Schüler mit Bleiwesten ausgestattet und zu Ärzten ernannt. Die Vitalzeichen wurden überprüft, ein Ultraschall des Bauchraumes vorgenommen und dann entschieden, ob der Patient direkt zum CT, zum Operationssaal oder zur Intensivstation kommt.

Jetzt durften wir die Intensivstation besuchen. Nach einer kurzen Einführung durch eine Ärztin wurde uns ein junger Patient vorgestellt, der aufgrund eines Fahrradsturzes ein Blutgerinnsel im Gehirn erlitten hatte und hier operiert worden war. Er wurde durch eine Magensonde ernährt und ständig über viele Monitore und Kabel überwacht. Zum Glück war er bereits auf dem Weg der Besserung, sodass er sich mit uns unterhalten konnte.

Weiter ging es auf die Normalstation. Wir lernten eine junge Frau kennen, die erst am Vortag einen Autounfall hatte und uns das Ereignis eindrucksvoll schilderte. Nicht nur für die Patientin, sondern auch für uns, war dieses Gespräch sehr emotional, da der Unfallhergang noch so „frisch“ war.

Es war bereits Mittag, als alle Gruppen sich wieder in der Physiotherapie trafen. Hier warteten fünf Therapeuten mit Arm-und Beinschienen, Orthesen, Korsetts, Halskrausen, Unterarmgehstützen usw. auf uns. Diese Verbände wurden uns angelegt und wir bekamen einen Eindruck davon, wie schwierig es ist, wenn man ein „Handicap“ hat und sich damit bewegen soll, geschweige denn seine alltäglichen Aufgaben wie Essen oder Toilettengänge zu erledigen. Oft muss man nach schweren Unfällen genau diese alltäglichen Sachen wieder neu erlernen und ist von anderen Menschen abhängig, da sich das ganze Leben verändert hat. Mit dem Handicap durften nun zum Mittagessen gehen, zu dem uns das Klinikum eingeladen hatte. Wir denken, dass die Bilder eine eindeutige Aussage haben.

Zum Abschluss trafen wir auf einen ehemaligen 22-jährigen Patienten, der im letzten Jahr einen schweren Motorradunfall erlitten hatte und noch heute unter den Folgen des Unfalls leidet. Er zeigte uns Bilder seines völlig zerstörten Beines, berichtete über zahlreiche mehrstündige Operationen, die er über sich hatte ergehen lassen müssen. Wir konnten ihm viele Fragen stellen, auch persönliche, die er uns ehrlich und ohne Ausschmücken beantwortete. So kann er viele Dinge, die früher selbstverständlich für ihn waren wie z.B. Fußball spielen heute leider nicht mehr aktiv ausüben und ist sehr oft in eine „Beobachterrolle“ gezwungen, was für einen jungen Menschen sehr schwierig ist.

Während unserer Exkursion begleitete uns den ganzen Tag ein Fernsehteam des WDR, abends kam dann ein Bericht über unseren Tag bei OWL aktuell.

Durch die Veranstaltung und die vielen persönlichen Berichte und Schicksale der Trauma-Patienten wurde uns klar, wie schnell das Leben vorbei sein kann. Viele nehmen sich für die Zukunft vor, auf das Handy am Steuer zu verzichten, aufmerksamer zu fahren und sich anzuschnallen. Besonders diese Konfrontation mit Betroffenen hat uns emotional berührt und zum Nachdenken angeregt. Wir empfehlen das Programm anderen Klassen unserer Schule. Wir müssen beim Autofahren achtsamer sein und mehr Verantwortung für uns und unsere Mitmenschen übernehmen. P.A.R.T.Y zeigt Wirkung! Denn DON’T RISK YOUR FUN!!!

Zum Schluss möchten wir uns noch ganz herzlich bei Dr. Chotta und seinem Team für den tollen Tag bedanken und hoffen, dass noch viele Klassen unserer Schule die Möglichkeit haben, dieses tolle Programm im Klinikum Minden zu besuchen.

VIELEN DANK!

Die FOS G 62 und Annette Huck

 

 

 

 

Zurück