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Anna-Siemsen-Berufskolleg
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»Weiberspeck« ist gefragt

Westfalenblatt

Im Zeichen der Renaissance: Bekleidungstechnische Assistenten stellen ihre Arbeiten vor
Von Ann-Christin Lüke

Herford(HK). Blässe statt Bräune und »Weiberspeck« statt Bienentaille: In der Renaissance galten andere Schönheitsideale als in unserer heutigen Zeit. Und das spiegelte sich auch in der damaligen Mode wider. Wie das Alte mit dem Aktuellen verbunden werden kann, ist gestern am Anna-Siemsen-Berufskolleg (ASB) deutlich geworden.

Die angehenden Bekleidungstechnischen Assistenten aus der Oberstufe haben, wie es an der Schule Tradition ist, ihre jüngsten Projektarbeiten vorgestellt. Dabei erhielten sie Unterstützung von den Friseurauszubildenen der Mittelstufe. Sie befassten sich mit der Renaissance. »Wir haben uns das Renaissanceschloss Brake in Lemgo angesehen«, erklärt Sylke Bollmeier, die den Bildungsgang betreut. Dort näherten sich die 18 Schüler der Epoche an. 

»Insgesamt hatten wir drei Wochen Zeit, um ein Konzept zu entwickeln und das Kleid zu nähen«, beschreibt Klassensprecherin Jasmin Pilgrim den Entstehungsprozess der festlichen Abendkleider. Wichtig war dabei, dass die Roben keine historischen Kostüme darstellen, sondern modern sein sollen. Herausgekommen sind elegante Kreationen.

Muriel Vogt hat ihr Augenmerk auf den »Weiberspeck« gelegt. Eine Polsterung, die die Hüfte ausladender wirken lässt. Damit schmückten sich die Frauen in der im 15. und 16. Jahrhundert. »Es sollte die Fruchtbarkeit der Frau verdeutlichen. Ich fand die Idee, die dahinter steckt, total verrückt«, sagt sie. Sie hat besonders breite Flügel an den Seiten ihres Kleides angenäht. Die passende Frisur und das Make-Up hat Tira Goerke entworfen.

»Zu den Stilelementen der Renaissance gehörten etwa hohe Taillen und weite Röcke. Später waren dann eckige Ausschnitte und eine spitz zulaufende Taille gefragt«, erläuterte Jasmin Pilgrim während der Präsentation vor Lehrern und Mitschülern. Dabei waren viele schwarze Kreationen zu sehen. Mal mit Spitze oder Knopfleiste, mal hochgeschlossen, mal mit eckigem Ausschnitt.

Etwas aus der Reihe tanzte die Arbeit von Doreen Dalig, die sich nicht an der Frauenmode orientierte, sondern vielmehr daran, was Männer trugen: Herausgekommen ist ein Ballonrock, der an die Pumphosen der Fürsten erinnert. »Ich hab ganz viel ausprobiert«, sagt sie. 

Etwas anderes versuchen wollte auch Frank Peters, der einzige Mann unter den Schülern, die in der Endphase ihrer Ausbildung stecken und im Mai ihre letzten Prüfungen schreiben. Peters entwarf ein Kleid statt einem festlichen Herrenoutfit. »Ich wollte eine Herausforderung. Ein Ballkleid zu schneidern hat mich einfach gereizt«, erklärt er.

Ihre Arbeiten stellen die Absolventen im Sommer bei einer Modenschau der Öffentlichkeit noch einmal vor.

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