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Anna-Siemsen-Berufskolleg
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Zeichen gegen Rassismus gesetzt

Neue Westfälische

Schüler und Kollegiaten aktiv: Vom Hof des AWO-Berufskollegs trugen Luftballons Botschaften mit sich.

"Vielfalt verbindet" hieß der Aktionsnachmittag von sieben Schulen auf dem Alten Markt


Herford. "Seid intelligenter als die Rassisten", rief Jeanette Sommer ihren Mitstudierenden, Lehrern und Gästen am AWO-Berufskolleg in einer engagierten Rede zu, bevor gestern pünktlich um 11.45 Uhr 250 rote Luftballons mit angehängten Postkarten in den Himmel über dem Elsbach-Viertel stiegen.


Die Ballons trugen Postkarten der AWO davon, auf denen die jungen Leute den aufgedruckten Satz "Ich bin gegen Rassismus, weil ..." handschriftlich ergänzt hatten: "... jeder Mensch ein Recht hat, akzeptiert zu werden", "... Liebe schöner ist" oder "... jeder Mensch etwas Besonderes ist". Man hofft auf eine Rückantwort der Finder.


"Unser tägliches Zusammenleben hat Risse bekommen"


"Unser tägliches Zusammenleben hat Risse bekommen", sagte AWO-Kollegiatin Jeanette Sommer. "Werte wie Freiheit, Gleichheit und Toleranz werden zurückgedrängt. Fremdenfeindlichkeit und Rassismus haben zugenommen. Wir begrüßen Leute, die Hilfe brauchen mit offenen Armen. Das verstehen viele nicht und das ist traurig." Sie forderte auf, zu helfen oder Hilfe zu holen, wenn Menschen rassistisch beleidigt oder bedroht werden.


In einem Aktionsnachmittag unter dem Titel "Vielfalt verbindet" machten Schüler und Lehrer von sieben anderen Herforder Schulen, die im Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" vernetzt sind, auf dem Alten Markt fantasievoll auf Fakten und Vorurteile aufmerksam. Viele Menschen sind sich eigener, unterschwelliger rassistischer Einstellungen gar nicht bewusst. Schülervertretungen und Arbeitsgemeinschaften hatten, unterstützt von der "Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus", die Aktion organisiert.


Schülerinnen und Schüler des Königin-Mathilde-Gymnasiums gingen durch die Fußgängerzone zum "Faktencheck". "Wie viele Flüchtlinge hat Deutschland 2016 aufgenommen?", fragten sie Passanten. Geschätzt wurde oft um eine Million - tatsächlich waren es 305.000 Menschen. "Welches Land hat in Europa die meisten Flüchtlinge aufgenommen?" Ungarn hat drei Mal mehr aufgenommen als Deutschland. Darüber kam man wie gewollt ins Gespräch. Das Anna-Siemsen-Berufskolleg und das Friedrichs-Gymnasium boten das Werfen auf Dosen an, die Begriffe der Intoleranz wie Faschismus, Homophobie, Sexismus, Rassismus, Salafismus, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit trugen. Am Ravensberger Gymnasium hatten die Schüler Muffins gebacken, in die mit Zahnstochern Fähnchen mit Statements wie "Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen" und "Frieden ist, wenn die Religion egal ist" trugen. Friedenstaler Gesamtschüler hatten eine Weltkarte künstlerisch gestaltet mit Motiven, die Schülern zum Thema Rassismus eingefallen sind. Das Gespräch mit Passanten suchten auch auch Schüler der Geschwister-Scholl- und der Ernst-Barlach-Schule.


Jeanette Bieber ist stellvertretende Bezirksschülersprecherin. "Wir streben an, dass Herford den Titel ,Stadt ohne Rassismus? im Zeichen von Toleranz und Vielfalt bekommt", sagt sie. Bürgermeister Tim Kähler freute sich über die politisch aktiven jungen Menschen und konnte Fakten beisteuern wie die Zahl der Nationen, aus denen Herforder stammen. Es sind 105. Kähler: "Wir sind schon multikulti."

 

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